Shotokan in Bella Italia


[19.03.2012]

Francesca Assunto, engagierte Nachwuchstrainerin in unserem Team und seit inzwischen zehn Jahren aktive Karateka, berichtet uns von ihren Erfahrungen mit dem Karate-Training in Italien (dem Heimatland des mehrfachen, aktuell nicht amtierenden Kata-Weltmeisters Luca Valdesi), die sie im Rahmen eines Schüleraustausches sammeln konnte:


Francesca (links) mit ihrer italienischen Austauschpartnerin vor dem "Schiefen Turm von Pisa"

 

"Im Rahmen meines Italienaustauschs durfte ich mir das Karatetraining meiner Austauschschülerin angucken und war teilweise ganz schön verblüfft. Schon als wir in der 'Palestra' (dt. 'Turnhalle') ankamen, staunte ich nicht schlecht. Da waren mindestens 50 Leute im Alter von fünf bis 50 Jahren, die alle gleichzeitig trainieren wollten. Was mir gleich als nächstes auffiel, war, dass ganz viele Leute die Landesflagge auf ihre Anzüge genäht hatten. Das habe ich in Deutschland noch nie gesehen.

Dann ging das Training los. Angegrüßt wurde nur im Stand, danach wärmten sich alle gemeinsam auf mit Rundenlaufen. Einige trugen noch Turnschuhe und behielten diese auch während des gesamten Trainings an. Das ist meiner Meinung nach schlecht organisiert und vor allem blöd für die Leute, die barfuß trainieren.

Nach einer halben Stunde Aufwärmen ging’s endlich los mit Karate. Alle teilten sich in drei Gruppen auf. Weißgurte, Gelb- bis Grüngurte und alle ab Blaugurt bildeten jeweils eine Gruppe. Durch die hohe Personenzahl läuft das Training etwas strenger ab als bei uns. Die Trainer müssen fast permanent schreien, um die anderen Gruppen und Trainer zu übertönen.

Als erstes machten alle drei Gruppen Kata. Die Gelb- bis Grüngurte kannten schon alle Heian-Kata, auch die Kleinsten! Am meisten beeindruckte mich aber die letzte Gruppe. Der Jüngste hier war ein achtjähriger Blaugurt und auch er machte fleißig mit den anderen Blau- , Braun- und Schwarzgurte die Kata mit - von denen ich gerade mal ein Viertel kannte. Was ich aber nicht so gut fand, war, dass selbst der kleine Junge und die anderen Kinder diese schwierigen, brutalen Kata mitmachen, ohne überhaupt zu wissen, wie gefährlich die Techniken sind, die sie da ausführen. Nach dem Katateil wurden die Gruppen wieder zusammengelegt zum Freikampf. Dann war das Training nach anderthalb Stunden auch schon wieder vorbei.

Und eins habe ich gelernt: Zwar heißt es 'andere Länder - andere Sitten', aber Karate ist überall auf der ganzen Welt gleich, auch wenn das Japanisch in jedem Land anders klingt. Deshalb habe ich mich in diesen anderthalb Stunden Karate-Training in Italien gleich ein bisschen heimisch gefühlt."

Text und Bild: Francesca Assunto

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